Do you wanna party with BONAPARTE???
Es ist der 18.10.2010, bunte Massen sammeln sich vor dem Karlstorbahnhof und man könnte sich Fragen, welche Großveranstaltung wieder läuft. Da gibt es natürlich nur eine Antwort darauf: Bonaparte spielen, zum ersten, zweiten mal in Heidelberg und ich sage zum ersten, zweiten mal, weil diese Show die Zusatzshow zum eigentlichen Auftritt ist. Die Anfrage und der Andrang waren so groß, das die Band sich spontan dazu entschlossen hatte eine Zusatzshow für seine Heidelberger Fans zu machen. Es hat sich definitiv gelohnt. Pünktlich gegen 20:15 Uhr wurden die Türen zum Karlstorbahnhof geöffnet und die Menschen schlenderten gemütlich rein. Einige suchten sich einen geeigneten Platz, andere verschwanden auf der Toilette, der Rest holte sich erst mal ein Bierchen. Während die Bühne für das kommende Chaos vorbereitet wurde, und die Fans langsam sesshaft wurden kam etwas merkwürdiges aus dem nichts. Dieses Bild war einfach sehr einprägend und sehr witzig zu beobachten. Eine betrunkene Nonne mit pinken Haare und ein sehr großer Hase kamen in den Saal. Verwirrte Blicke gingen umher während die Nonne nach ihrem Bunny rief . Kurz drauf verschwanden beide und die Masse widmete sich wieder seinem Treiben. Dann das nächste Spektakel: Eine Marschkapelle marschierte einmal durch den Saal, mit viel Zack und Bumm und lautem getrommel und gedudel. Was viele der Zuschauer nicht bemerkten war, die Marschkapelle war die Band, Bonaparte gaben sich die Ehre einmal die Situation außerhalb des Backstagebereiches zu erfassen. Es wurde halb zehn und dann ging es los. Mit einem kleinen Filmchen wurde die Show eröffnet. Alle wurden vorgestellt, man kam sich vor wie im Zirkus. Dann, endlich, nach der langen Zeit des Wartens ging es los. Die Band war da und eröffnete das Chaos mit einer „ Ouverture“ . Die Stimmung war aufgeheizt, energiegeladen und die Masse wurde gefragt „ Do you wanna party with BONAPARTE?!?“ und natürlich wollten sie alle. Eine kunterbuntes, verrücktes durcheinander, das kaum richtig bzw mit den richtigen Worten beschrieben werden kann. Die Bühnenshow zeigt bildlich, wie es in vielen Köpfen aussieht: chaotisch, laut, bunt, völlig abgedreht, neurotisch und leicht verwirrt. Aber um es mal so auszudrücken, geil war´s . So etwas krankes und begeisterndes habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen, aber ich habe alle Impressionen aufgesogen wie ein Schwamm. Sie spielten ihre Hits, zeigten all ihre Alben bei einer Show. „Anti Anti“ wurde die Masse gerockt und die Bühne in kleinen Stücken zerstört. Man „ Boykott (ierte) Everything“ was die Stimmung hätte kaputt machen können, doch dann war es vorbei, hätte man denken können, denn nach dem Song „Adabmal“ flüchtete die Band erst einmal nach hinten. Da kam der übliche Gedanke auf: „gleich gibt es die üblichen drei Zugaben...und das soll alles sein???“
Doch wer bei Bonaparte in Normen denkt, liegt ganz falsch. Zur Zugabe „ Rave Rave Rave“ ´te die Band wieder nach vorne und machte mit einem größeren Elan als zuvor weiter. „ Wir sind keine Menschen“, denn der „ Computer (war) in Love“ und irgendwann ist „ My Body a battlefield“ und aufgrund dessen musste man mit der Tatsache leben „ I can´t dance“ im großen und ganzen war es für einen normal tickenden Menschen eindeutig „ Too Much“ . Somit verabschiedeten sie sich wieder und man dachte sich : „oh schade nein geht noch nicht!!!“ Man hätte annehmen können die Band dachte auch so und so stürmten sie auf die Bühne zurück und eröffneten die zweite Zugabe mit ihrem Schlachtruf „ No, I´m against it“ und dies ging vier Lieder lang. Vier Lieder die sie einfach alle bis aufs letzte ausnutzten und tanzten, bis einfach keine Kraft mehr da war, denn everyone wanna party with Bonaparte!!!
Letztendlich schloss die Band ihre Show mit einer dritten und letzten Zugabe, mit einem Cover von Harold Faltermeyer – Axel F .
Alle hatten am Ende den selben Gesichtsausdruck: Sie waren vom Wahnsinn des Lebens gepackt und strahlten wie Honigkuchenpferde.
Ich kann jedem Bonaparte Live einfach nur empfehlen und nicht nur empfehlen, sondern ich lege es jedem, ob Fan oder nicht, nahe sie sich Live anzusehen. Es rentiert sich einfach definitiv.
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