Montag, 7. Februar 2011

My Baby Wants to Eat Your Pussy 17.12.2010 Café Central Weinheim

Es ist Freitag Abend, dass Wochenende fängt an und was macht man um das Wochenende erfolgreich starten zu lassen??
Man fährt mit der Straßenbahn nach Weinheim, wandert ins Cafe Central und guckt sich natürlich My Baby Want To Eat Your Pussy an.
Gegen 20 Uhr komme ich, in ein noch leeres Cafe Central an, gehe die Treppen hinauf, sehe, dass noch wirklich niemand da ist, werde angesprochen das es noch nicht losgeht und ich doch bitte unten warten soll, zücke mein Ticket und was entdecke ich da??? Auf meiner Eintrittskarte steht:
Einlass: 21 Uhr

Doch das macht nichts, denn man soll auch die Fans einer Band berücksichtigen.
Neben meiner Begleiterin und mir, sind noch zwei Mädchen anwesend. Sie wirken glücklich, sie wirken aufgeregt und sie reden über die Uni, die Männer und dann über die Band.
Und während sie über die Band reden, kommt die nächste kleinere Gruppe, etwas jünger, noch aufgeregter, noch begeisterter und während die gleich und die ganze Zeit und mit einer erhellten Stimme über ihre Lieblingsband reden, kommen diesmal ältere Fans, wobei man sie nicht unbedingt als Nur- Fans bezeichnen kann, denn diese Menschen kennen die Bandmitglieder persönlich, haben Geschenke dabei und werden von der Sängerin aus der Reihe und mit ins Café geholt. Sie begrüßen sich, geben sich Küsschen und gehen mit und während sie an der mittlerweile recht langen Reihe vorbei schlendern, gucken die jungen Fans, die älteren Fans und die neuen Fans sehnsüchtig hinterher und stellen sich vor, wie sie auch jemanden aus der Band kennen und mitgehen würden.
Zeig mir deine Fans und ich sag dir wie deine Band ist.
Meiner Beobachtung zufolge, ist das Publikum bunt gemischt, von ganz jung bis ganz alt und alle machten einen entspannten und irgendwie auch einen besonderen Eindruck.
Was sagt das über die Band aus?
Es sagt aus, das die Band eine für unbekannte Augen sehr tolle, vielversprechende Band ist.

Ich rede von einer Band aus Mannheim.
Eine Band die sich durch das Studium gefunden hat.
Eine Band die es seit 2004 gibt.
Eine Band die wie ein eigenes Kunstprojekt wirkt.
Ich rede von My Baby Wants To Eat Your Pussy.


Jeder Mensch hat mit einer Band eine bestimmte Geschichte die sie verbindet.
Wie man sich findet, wie man begeistert ist und Fan wird.
Meine Geschichte mit dieser unglaublich tollen Band begann 2007.
Das aller erste mal, sah ich die Band aus Mannheim, in Mannheim in meinem bis dahin tollsten Sommer 2007 bei Radio Regenbogens „Arena of Pop“ .
Als ich die Band sah, dachte ich erst: „ die laufen ja komisch rum.“
Dann fingen sie mit ihrer Show an.
Der Gedanke schwank von sehr skurril zu unglaublich phänomenal geil um und ich wusste damals, die muss ich gleich nochmal sehen.
Die Musik war unglaublich mitreisend, das Bühnenoutfit am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig aber cool und alles in allem war es einfach nur wie ich es in meiner Freizeit ausdrücken würde: „PHÄÄÄÄÄÄÄÄT“ !!!

Natürlich hielt ich meine Augen nach „Arena of Pop“ offen und fand die Band wieder.
Sie spielten beim „Christopher Street Day“ in Mannheim, am alten Messplatz, im Jahre 2007 und natürlich pilgerte ich mit meinen Freunden dort hin.
Es war warm, die Bühne war klein, soweit ich mich noch erinnern kann, moderierte eine ehemalige Pornodarstellerin die Show. Das Publikum war gering, während Fremde sich erst weit von der Bühne versicherten das alles Koscher sei, kamen die Fans und Kenner ganz nach vorne an die Bühne, um ihren Idolen nah zu sein und gemeinsam mit den anderen zu feiern.
Auch da war die Show genial, sogar besser, weil das Konzert, trotz dessen das es draußen statt fand, sehr intim war und für 14-17 Jährige es einfach nichts besseres gab, als so nah an Musikern dran zu sein.
Das schönste war ja noch an diesem Tag, neben zahlreichen gratis Kondomen, Schulutensilien und Gummibären, dass man nach der Show noch Autogramme bekommen hatte. Meine Freundinnen und ich haben uns mit der Band ablichten lassen und unser heiß ersehntes verkirggeltes bekommen und gingen glücklich, geflasht und zufrieden wieder nach Hause.
Das ist meine persönliche Geschichte, die mich mit dieser Band so verbindet ( und vielleicht kann man ja raus lesen, dass ich die Band ganz toll finde^^).

Doch kommen wir auf den Abend zurück.
Um 21 Uhr war dann der Einlass, alle waren glücklich das sie endlich rein durften, in dem Fall nicht nur wegen der Band und weil es bald losgeht, sondern weil, in dem Fall die Mädels, wirklich dringend für kleine Damen mussten.
Und während die Damen ihr Geschäft verrichten und sich wieder hübsch machen, gehen die Herren der Schöpfungen an die Bar und holen sich, nach der Warterei, ein kühles blondes oder auch im Hochdeutschen Bier und warten auf ihre Mitmenschen.
Nach dem ich mich am gratis Restkaffee der Band bedient habe, schlendere ich in den Vorraum, wo es T-shirts, Sticker, Cd´s etc. von der Band zu kaufen gibt. Dort sieht man auch die Bandmitglieder durch die Gegend huschen, die Sängerin aufgeregt und mit Lockenwicklern im Haar, der Rest der Truppe entspannt alle Bekannte, Freunde und Familie begrüßend, trinkend und rauchend ganz entspannt unter dem Publikum.

Was mir in Bezug auf die Fans dann wieder aufgefallen ist, einige waren schüchtern, andere waren erstaunt, und viele haben dieses eine typische Denken:
Musiker sind Übermenschen und es muss uns eine Ehre sein wenn sie unter uns weilen.
Und dabei muss ich auch weiter an die Szene in Waynes World denken, wo sie auf Alice Cooper treffen, sich auf den Boden werfen und untertänig sagen „ wir sind unwürdig, wir sind unwürdig“.
Der Grund warum ich daran denken muss ist, dass viele Menschen sich nicht trauen mit ihren Idolen zu sprechen, weil sie denken warum sollten sie mit mir reden.
Leute...
wenn ihr mal auf einem My Baby Wants To Eat Your Pussy Konzert seid, und ihr findet die Band toll und wollt unbedingt mit der Band reden, dann tut es bitte, denn bei dieser Band ist es nicht nötig sich unterwürfig nieder zu begeben ( wobei wem gefällt so was nicht =D ) geht hin redet mit ihnen, die sind sehr nett . Also bitte nicht schüchtern sein.

Jedenfalls wieder zurück zum Abend.
Die Zeit vergeht bei guten Gesprächen, Kaffee und Zigaretten wie im Fluge und bald ist es 22 Uhr.
Die Show beginnt.
Ich bin aufgeregt und glücklich, weil ich die Band nach 3 Jahren mal wieder sehe.

Der Grund für die lange Zeit ist, die Band war eine kleine lange Zeit auf Amerika Tour, war davor viel unterwegs regional und national, sie haben EP´s aufgenommen und herausgebracht und man muss bedenken auch Musiker haben noch ein Privatleben und zu meiner Person, ich hatte irgendwann ein wenig den Anschluss verloren und war einfach froh ihn wieder gefunden zu haben.

Die Show beginnt und das erste was mir auffällt, außer dem Fanclub neben mir ist, das Bühnenoutfit hat sich stark geändert, meiner Meinung nach sehr ins Positive, denn jetzt sind die Outfits nicht nur cool, sondern haben auch richtig Stil.
Jedenfalls fängt Siggy Haas Adeur an zu singen, in seiner einen Hand eine Zigarette, in seiner anderen Hand das Mikro, in seinem Frack, mit seinem Zylinder auf dem Kopf fängt er an. Seine Stimme hat sich nicht verändert bzw. sie hat sich in so fern geändert das sie klarer und eindringlicher geworden ist. Die Sängerin Tiff steht mit ihren langen blonden Haaren und ihrem tollen lila Kleidchen neben dran. Sie öffnet ihren Mund und beschallt das Café Central mit ihrer wunderbaren klaren und doch sehr dominanten Stimme. Donnie Bella Luna, oben ohne am Bass, Eva D. Wie ein Akrobat an seiner Gitarre, Ray Gattner hinter seiner „Zirkusfestung“ am Schlagzeug.
Zirkus ist ein guter Stichpunkt, denn die Band erinnert mit ihrer Art an ein Projekt von ein paar Kunststudenten aufgezogen und der Titel dieses Projekts ist: Das Leben als Zirkus.
Doch ich finde das beschreibt es gut, es war wie ein Zirkus und der Sänger war der Dompteur.
Mit viel tamm tamm und noch mehr Konfetti rockten sie die Zuschauer, das Haus und ganz Weinheim.
Diese Band hat auf der Bühne eine Energie, die seines gleichen sucht.
Ich finde es einfach unglaublich beeindruckend wie man so eine Show so gut rüber bringen kann, voll in der Rolle, in völliger Ekstase und Begeisterung.
Sie Flirteten mit den Fans, sie unterhielten ihre Zuschauer und alle waren wie hypnotisiert.
Sie waren im Bann des Dompteurs, im Bann der balancierenden Tänzerin, im Bann des Tigerbändigers und im Bann des Feuerschluckers.
Das Publikum war gefesselt, hatte sich aber gegen diese Fesseln nicht gewehrt, denn es war mitreisend. Nicht nur das musikalische, sondern das visuelle war sehr beeindruckend. Kleine Filme liefen hinter der Band, neben der Band und zeigten die Band.
Gedreht wurden diese Filme, auf sehr professionelle Weise vom Bassisten Donnie Bella Luna.
Was mir noch neben der sehr guten Musik und den tollen Fans auffiel, war,dass der Sänger unglaublich viel geraucht hat. Ich glaube er war so in seiner Musik drin, dass ihm das nicht einmal wirklich aufgefallen ist. Ganz charmant zündet er eine Zigarette an, raucht sie zur Hälfte während er singt, schmeißt sie weg und macht die nächste an. Ich glaube in diesen paar Stunden hat dieser Mann 2 Schachteln geraucht und wenn man es genau nimmt hat er ja nur eine geraucht weil die Zigarette ja immer nur zur Hälfte geraucht wurde.
Das Konzert ging fast drei Stunden. Diese drei Stunden waren auch gespickt mit Überraschungen.
Gegen Mitternacht gab es ein langes Solo an der Gitarre von Eva D. Und während er mit seiner Gitarre spielte, verschwand der Sänger für eine kleine Weile.
Ich muss da ein wenig ausholen, denn das was nun passiert, ist etwas, was mir im ersten Moment gar nicht aufgefallen ist, danach dann aber sehr klar wurde und irgendwie auch einen Sinn gefunden hat.
Siggy verschwand.
Eva D. Balancierte auf seiner Gitarre eine kleine Rolle und erzeugt interessante Töne, woraus ein sehr gutes und sehr interessantes Solo entstand. Nach einer Weile dann stille, in Form von das Schlagzeug ertönt ganz leise und dann kommt er wieder.
Mit einem weiteren Mann und einem neuen alten Kostüm.
Der Sänger kommt in seiner alten Tracht in neuer Pracht auf die Bühne.
Für alle die My Baby Wants To Eat Your Pussy nicht kennen ( diesen Zustand meine Damen und Herren sollten sie schnellstens ändern !!!)
damals trug der Sänger immer einen roten Zylinder und Frack, bei dieser Show hatte er zuerst sein schwarzes Kostüm an und irgendwie hat es mich, als ich ihn s gesehen haben, wieder in meine Jugend versetzt. Dieses Outfit hat in mir etwas kindliches ausgelöst, denn nicht nur das man den Sänger wieder so gesehen hat, wie man ihn mehr oder weniger kennengelernt hat, auf der Bühne, sie haben auch ab dem Zeitpunkt wieder die ganzen alten Songs vom ersten Album und den früheren EP´s gespielt und was noch ganz ganz wichtig ist, und man sagt ja, das beste erwähnt man zum Schluss... the one and only sexy man on this earth kam auf die Bühne, zu mindestens strahlte er das völlig von sich selbst überzeugt, aber immer noch auf wirklich sehr charmante weise aus.
Der Keyboarder.

Es war mir nicht aufgefallen im ersten Moment und in den ersten zwei Stunden.
Es ist mir nämlich entgangen das der Keyboarder gar nicht mehr so richtig bei der Band mitmacht und somit ist er mir auch irgendwie nicht aufgefallen.
Auf der Bühne war das Bild komplett und die Show wurde mit dem sexiest man in Weinheim weiter gerockt und getanzt und gesungen und bestrahlt mit Freude, Jubel, Trubel, Zirkus und Heiterkeit.

Die Show war um 0:45 Uhr zu ende. Die Fans waren geflasht, ich war glücklich und müde vom breit grinsen uns strahlen und die Show war beendet. Meine Begleiterin sagte mir: „ Ich hab sie so vermisst, unglaublich und es fällt mir erst jetzt auf ich will nochmal!!!!“
Und genau diese Stimmung hatten auch alle Besucher der Café Central in Weinheim,
genau diese Stimmung hatte und habe ich und ich kann euch die ultimative Band aus Mannheim nur empfehlen.
Support your local heroes.
Und dazu noch ein paar Randnotizen die ihr sicherlich toll finden werdet.
Im Jahre 2010 haben My Baby Wants To Eat Your Pussy ihre neue EP aufgenommen.
Ich habe diese Lieder live gehört und sie waren großartig, einzigartig, fantastisch.
Diesmal haben sie komplett alleine gearbeitet, keine Produzenten und allgemein keine „überflüssigen“ Menschen. Das Ergebnis ist im Internet erhältlich.
Kauft euch die Ep und am besten legt ihr euch alles von der Band zu was es gibt, es rentiert sich sicherlich.

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